Cholin als Brainbooster
Cholin ist unverzichtbar für Leber und Gehirn. Welche gesundheitlichen Vorteile du durch Cholin im genauen erhältst erfährst du hier.
Cholin - was ist das eigentlich? Cholin ist lebensnotwendig und für die körpereigene Produktion von Acetylcholin, einem wichtigen Neurotransmitter, der für Gedächtnis, Stimmung, Muskelbewegung, einen regelmäßigen Herzschlag und andere grundsätzliche Funktionen des Körpers eine wichtige Rolle spielt. Cholin ist essentiell.
Hier haben wir ein paar der vielen erwiesenen und gut erforschten Ergebnisse für die ausgearbeitet:
Menschen, die viel Cholin zu sich nehmen, schneiden in neuen Studien bei Gedächtnistests besser ab und weisen seltener Gehirnveränderungen auf, welche mit Demenz in Verbindung gebracht werden.¹
Cholin kommt u.a. in Lebensmitteln wie Seefisch, Eiern und Leber, aber auch in einigen Hülsenfrüchten vor. In der Nahrung ist Cholin vor allem in den folgenden Lebensmitteln enthalten (Angaben in mg pro 100 g des Nahrungsmittels):
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Rinderleber: 520 mg
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Hühnerei (M): 270 mg
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Sojabohnen: 116 mg
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Erdnüsse: 95mg
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Rindfleisch: 66mg
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Vollkornbrot: 13mg
Zudem stimuliert Cholin auch das Enzymsystem der Leber, sodass das Blut entgiftet werden kann und toxische Umweltchemikalien wie Pestizide, Lebensmittelzusätze und Schwermetalle besser ausgeschieden werden können. Ebenso können Ablagerungen von Cholesterin in Form von Gallensteinen verhindert werden und das Risiko für Arteriosklerose wird gesenkt. Auch die Gefahren, die durch Alkoholmissbrauch entstehen, vor allem Fettleber und andere Leberstörungen können durch Zufuhr von Cholin gemildert werden.
Niedrige Spiegel von Acetylcholin im Gehirn sind Anzeichen degenerativer Erkrankungen, wie Alzheimer-Demenz. Die Zugabe von Cholin hilft, diesen Spiegel zu heben und die Symptome zu verbessern. Damit kann die Gedächtnisleistung und Erinnerungsfähigkeit, speziell bei älteren Personen unterstützt werden.
Die Ergebnisse ergänzen jedoch die Hinweise darauf, dass die Ernährung im Laufe des Lebens einen Einfluss darauf hat, wie das Gehirn altert - so laut leitender Forscherin Rhoda Au von der Boston University School of Medicine.
Eine Reihe von Studien haben einen Zusammenhang zwischen Ernährung und dem Risiko an Alzheimer zu erkranken festgestellt. Einige deuten darauf hin, dass zum Beispiel eine mediterrane Ernährung schützend wirken könnte; das bedeutet in der Regel eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Fisch, Gemüse und Obst, Vollkornprodukten und ungesättigten Fetten, wie sie in Olivenöl enthalten sind.
Für ihre Studie hat das Team von Au die Daten einer langjährigen Studie zur Herzgesundheit durchforstet. Fast 1400 Erwachsene im Alter von 36 bis 83 Jahren beantworteten zwischen 1991 und 1995 Fragebögen zu ihrer Ernährung. Anschließend unterzogen sie sich zwischen 1998 und 2001 Tests zum Gedächtnis und anderen kognitiven Fähigkeiten sowie MRT-Gehirnscans.
Die Studie ergab, dass Männer und Frauen im obersten Viertel der Cholinzufuhr bei den Gedächtnistests im Allgemeinen besser abschnitten als diejenigen im untersten Viertel.
Sie fügte hinzu, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass Menschen mit einer geringeren Cholinzufuhr eher auf einem "Pfad" zum geistigen Verfall sind als ihre Altersgenossen mit einer höheren Zufuhr.
Die Forscher waren in der Lage, einige andere Faktoren zu berücksichtigen - wie z. B. die Bildung und die Aufnahme von Kalorien, Fett und bestimmten Vitaminen wie B6 und B12. Cholin selbst war immer noch mit der Gedächtnisleistung der Teilnehmer verbunden.
Darüber hinaus wiesen Personen mit einer höheren Cholinaufnahme zu Beginn der Studie seltener Bereiche mit einer "Hyperintensität der weißen Substanz" in ihren MRT-Gehirnscans auf. Diese Bereiche gelten als Anzeichen für eine Erkrankung der Blutgefäße im Gehirn, die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder eventuell eine Demenz bedeuten kann.
Es gibt Grund zu der Annahme, dass Cholin hier eine führende eine Rolle spielt. Der Nährstoff ist eine Vorstufe der Gehirnchemikalie Acetylcholin, die eine Schlüsselrolle für das Gedächtnis und andere kognitive Funktionen spielt; ein niedriger Acetylcholinspiegel wird mit Alzheimer in Verbindung gebracht.
Experten empfehlen im Allgemeinen, dass Männer 550 Milligramm Cholin pro Tag zu sich nehmen, während Frauen 425 Milligramm zu sich nehmen sollten. Forschungen haben zudem ergeben, dass Cholinpräparate das Gedächtnis verbessern können, so Au.
Cholin: Powerhouse für Leber und Gehirn
Cholin beeinflusst die Leber- und Gehirnfunktion sowie Muskelbewegungen und den Stoffwechsel. Cholin wird im Körper nur zu einem geringen Teil selbst gebildet und kann kaum gespeichert werden. Diese Substanz gilt daher als lebensnotwendiger Nährstoff. Der größte Teil des aufgenommenen Cholins wird von Leber, Gehirn und Nieren verbraucht. Eine ausreichende Zufuhr senkt das Risiko für zahlreiche Krankheiten.
Der jeweilige Bedarf an Cholin ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Während es in Amerika längst üblich ist, die notwendige Cholinzufuhr mit Nahrungsergänzungsmitteln zu kontrollieren, fehlt in Europa noch ein entsprechendes Bewusstsein, weshalb vielfach eine mangelhafte Versorgung zu beklagen ist.
Grundsätzlich gilt, dass die Gefahr von Leber- und Muskelschäden besteht, wenn über längere Zeit zu wenig Cholin aufgenommen wird. Ein erhöhter Bedarf entsteht bei Ausdauersport, chronischen Erkrankungen wie beispielsweise entzündlichen Darmerkrankungen, Arthritis oder HIV, aber auch nach erhöhtem Alkoholkonsum. Auch Frauen nach dem Wechsel und Schwangere haben einen erhöhten Cholinbedarf.
Hilfreich für Entgiftung und Blutfettwerte
Cholin hat für mehrere Organe eine große Bedeutung, berichtet Apotheker Andreas Gentzsch von der Apotheke zum goldenen Löwen in St. Pölten. So hilft es etwa bei der Entgiftung und der Ausscheidung von Chemikalien: „Cholin unterstützt das Enzymsystem der Leber, das das Blut entgiftet und Medikamente sowie Umweltchemikalien ausscheidet.“
Auch für den Stoffwechsel und insbesondere für den Fetttransport ist Cholin von großer Bedeutung, denn es ist notwendig für den Transport von Triglyzeriden und anderen Fetten aus der Leber in das Gewebe. „Ein niedriger Cholin-Status ist gleichbedeutend mit der Anhäufung von Fett in den Leberzellen und mit einer gestörten Leberfunktion“, so Gentzsch. Außerdem stärkt Cholin Nerven und Zellwände im ganzen Körper in ihrer Struktur.
Unterstützung für Gedächtnis und Stimmungslage
Cholin ist notwendig für die Herstellung von Acetylcholin, einem wichtigen Neurotransmitter, der wiederum für Gedächtnis, Stimmung, Muskelbewegung, regelmäßigen Herzschlag und andere Grundfunktionen des Körpers eine wichtige Rolle spielt.²
Quellen
¹https://academic.oup.com/ajcn/article/94/6/1584/4598197?login=true
²https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8030842/
https://www.vitamine.com/cholin/